Kunsttherapie: Sich selbst wieder spüren lernen

Das Thema unserer gestrigen Kunsttherapie-Gruppe war ein starkes, allumfassendes: „Stelle dich deiner Wunde, dem Schicksalsschlag, der dein Leben veränderte. Wie fühlst du dich.“

Normalerweise mache ich einen großen Bogen um dieses Thema. Zu groß ist meine Angst davor, dass mich die Gedanken und Gefühle überwältigen und lähmen könnten.

Tatsächlich bin ich selbst beeindruckt, was ich geschaffen habe. Im Prozess selbst habe ich mich mit einer Klarheit gefühlt, wie lange nicht mehr und für mich liegt auch Schönheit in der Skulptur.

In der Mitte habe ich meine kleine Prinzessin abgebildet, beglitzert und von Schmuck und Perlen geben. Geschützt in unserer Blase möchte ich ihr ein normales Leben geben, soweit dies überhaupt möglich ist.

Ich bin ich unendlich traurig, über die Chancen, die ihr genommen wurden, ein normales Leben mit Freunden, Liebe, Kindern und Beruf, das sie sich so sehr wünscht, wird sie niemals haben. Der Schmerz, sie Stück um Stück zu verlieren, ist jedoch nahezu unerträglich. Die Perlen stellen meine Tränen dar, um Isabella befindet sich ein See aus Tränen.

Mein Rücken ist übersät mit Narben, Wunden, Löchern – alles prasselt auf uns ein. Ich versuche Isabella zu schützen, weiß aber gar nicht, wie lange ich noch die Kraft dafür habe. Vieles kann ich nicht aktiv angehen, weil mein Hauptanliegen Isabella ist.

Ich weiß nicht, wie ich durch Isabellas Krankheit komme. Macht es mich kaputt? Gibt es überhaupt ein danach? Werde ich weiterhin einen Weg für mich finden? Die Zeit für diese Fragen ist jedoch noch nicht gekommen, sie gehören zu einem anderen Blatt.

Jetzt zählt nur Isabella.

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