Beschützen oder Freiheit geben?

Die Rückschritte sind schleichend, lange kann man die Augen davor verschließen. Rückblickend hat Isabella bereits stark in ihrer Motorik abgebaut. Ich vermisse die Zeiten, wo wir auf der Wiese vorm Haus fangen gespielt haben oder sie mich mit dem Laufrad beim Laufen begleitet hat. Jetzt bringen 500 Meter schnelles Gehen Isabella an ihre Grenzen, manchmal verliert sie ihr Gleichgewicht und fällt einfach um. Beim Motoriktest im April lag sie im Bereich Gehen, Rennen, Springen unter 50%, im Vorjahr waren es noch 63%.

Trotzdem hat Isabella einen ungebrochenen Willen zur Selbständigkeit. Sie beeilt sich extra, damit sie als Erste die Treppe hinuntergehen kann, schafft ihre Einzelfallhelferinnen allein vor das Haus und möchte eigenständig zum Schulbus gehen. Ich gebe ihr diese Selbständigkeit, bin aber immer auf dem Sprung. Versuche Isabella so abzusichern, dass sie es nicht merkt. Aber mein Kind ist sehr aufmerksam und scheucht mich aufgebracht zurück. Wenn Isabella einen schlechten Tag hat, sind die Risiken schwierig einzuschätzen. Also nehme ich mein Herz ganz fest in die Hand und lasse ihr die Freiheit, solange es nur irgendwie geht.

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