Kampf um die guten Vorsätze

Der Anfang des Jahres gestaltet sich schwierig. Isabella ist berechenbar unberechenbar. Das heißt leider nicht, dass sie leichter zu handhaben ist oder man selbst besser damit umgehen kann. Man weiß einfach nur, was auf einen zurollt – ein Ausweichen gibt es nicht. Ich muss extrem aufpassen, dass nicht meine ganze Energie komplett verpufft.

Nachdem Isabella auch bei ihren Einzelfallhelferinnen zunehmend ihre Wut zeigt, gipfelt es neuerdings darin, dass sie sie quasi rauswirft und ihnen sagt, sie will sie nicht mehr sehen. Nach erster Verunsicherung ist klar, dass Isabella es nach ihrem Wutanfall wieder anders sieht. Trotzdem bin ich kaum in der Lage, die freien Zeiten zu nutzen.

Jeder kleine Schritt artet zu einem Kraftakt aus, sei es auf Toilette gehen, Hände waschen, Anziehen, Termine wahrnehmen. Heute kam der Schulbus um 14:30 Uhr. Bis es zu einer ersten kleinen Proberunde mit Isabellas neuem Test-Rollator gehen konnte, war es 16:30 Uhr. Dazwischen lagen nervenaufreibende kleine Schrittchen und mehrere Wutanfälle wegen unbedachter Äußerungen.

So richtig begeistert und damit ein echter Trigger für ihre Wutanfälle, ist Isabella von dem neuen Rollator (noch) nicht – etwas neues, das anders fährt und größer ist als der alte. Da macht sie sich gleich wieder Sorgen, was ihre Busfahrerin sagt, wie er in den Schulbus passen oder wie sie damit in der Schule klarkommen soll. Jetzt heißt es, üben, Vertrauen aufbauen und stärken. Muss Isabella nur noch überzeugt werden mitzumachen.

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