Kochen mit der Becherküche – 2. Auflage

Kaum war der Termin für die zweite Becherküche bekanntgegeben, wusste Isabella, da wollte sie dabei sein. Bereits in der Woche davor war die Freude im Schulbus spürbar, immer wieder wurde darüber gesprochen. Isabella genoss es sichtlich Teil davon zu sein.

Heute war es soweit. Der harte Kern war wieder da, ein paar sind dazugekommen, der Großteil kennt sich. Beim Ankommen stellte Isabella immer wieder mit Freude fest, wer schon da war.

Dann wurden wir in Gruppen aufgeteilt, für uns ging es zuerst zum Backen. Wir buken Quarkbrötchen mit Körnergesichtern fürs Mittagsessen. Isabella war entspannt in der Gruppe, lachte mit, redete.

Im Anschluss ging es zum Ausgleich in die Sporthalle. Bei der Aufwärmrunde hat Isabella erstaunlich begeistert mitgemacht. Selbst als Fallen geübt wurde, blieb sie dabei. Es wurde bis 5 gezählt, dann mussten alle auf dem Rücken liegen. Nach erneutem Zählen bis 5 mussten alle wieder stehen. Anschließend wurde nur noch bis 4, 3 und 2 gezählt. Sicher, ohne mich wäre sie nicht runter und wieder hochgekommen, aber mit meiner Unterstützung war sie voll dabei und wie alle anderen Kinder der Meinung „Die 1 schaffen wir auch!“ Diesen Überschwang habe ich bereits viel zu lange bei ihr vermisst.

Beim Bewegungsparcour brauchte es sehr viel guten Zuredens, Ermunterns und Unterstützung, aber am Ende hat Isabella alles ausprobiert, was ihr noch möglich war. Mit vielen Dingen, die für Isabella früher kein Problem waren, tut sie sich heute unwahrscheinlich schwer. Nach 40 Minuten war sie k.o. und wir suchten uns eine gemütliche Couch in einem Klassenzimmer, wo wir kuschelten und lasen.

Zum Mittagessen gab es Kartoffelsuppe – gekocht von der 2. Gruppe – mit unseren Gesichterbrötchen sowie Würstchen. Isabella blieb allerdings unbeirrt bei den Würstchen. Danach stürmte sie das Aufwaschbecken, damit ihr niemand zuvor kam und wusch mit Feuereifer und Ausdauer Berge von schmutzigem Geschirr und Bestecks weg. Zwischendurch kippte sie schnell mit mir den Teig für die Schokomuffins zusammen, den Rest musste ich aber allein machen, da sie unbedingt weiter abwaschen wollte und das Lob aller in vollen Zügen genoß.

Den Abschluss bildete ein gemeinsames Kaffeetrinken, wo die Muffins gemeinsam mit den hinzugekommenen Eltern verspeist wurden. Es war ein schönes Beisammensein, ein Auffrischen alter Bekanntschaften sowie der Abbau von Barrieren, die bei Isabella im Laufe der Zeit von allein wachsen. Sie war so gelöst und entspannt, dass wir nun einen Geburtstagsgast mehr begrüßen dürfen. Manchmal wächst sie einfach über sich hinaus.

Ich bin sehr dankbar für diese tollen Workshops. Diese Normalität zu sehen, wie Isabella mit anderen interagiert, sich wie ein normales Mädchen benimmt, die leichten Spannungen zu den Jungs zu spüren und die Zickereien zwischen den Mädels zu erleben, macht mich unglaublich glücklich. Ich hoffe sehr, dass ich ihr noch viele solcher Momente ermöglichen kann.

One thought on “Kochen mit der Becherküche – 2. Auflage

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert