Eines vorweg: Wir haben Corona gut überstanden. Nachdem ich mich doch noch mit glücklicherweise mildem Verlauf angesteckt habe, trotzte Isabella dem Virus erfolgreich.
Seit Mitte dieser Woche kehrte langsam wieder Normalität ein. Naja, zumindest sind wir alle wieder unterwegs. Was ist schon Normalität?
Die Corona-Zeit mit Isabella war sehr intensiv. Es ist anstrengend, aber ich verbringe meine Zeit sehr gern mit ihr. Ich tauche in ihre Welt ein und wir entwickeln gemeinsam Projekte, spinnen sie immer weiter und haben viel Spaß miteinander. Es ist eine wunderschöne Zeit, die ich immer wieder in vollen Zügen genieße. Es gibt nur uns, wir bilden eine Blase und blenden alles aus. Selbst NCL tritt weit zurück.
Aber jede Unterbrechung ist ein massiver Störfaktor. Miro wird gerade noch akzeptiert. Alle anderen werden von Isabella genervt des Zimmers verwiesen oder ignoriert. Ich kann die Blase nur unter großem Protest verlassen.
Ich darf zu keiner Mahlzeit fehlen, um die Gassi-Runden mit Miro wird diskutiert, Unternehmungen für mich werden mit dem Satz „Du bleibst hier!“ und fester Umklammerung quittiert.
Ich weiß um ihre Angst, die dahinter steckt. Ich weiß, um diese enge, besondere Verbindung zwischen uns und ihre Verlorenheit, wenn ich nicht da bin. Das macht es mir schwer, etwas für mich zu unternehmen. Ich weiß, Isabella wartet die ganze Zeit darauf, dass ich den Schlüssel ins Schloss stecke und zu ihr zurückkomme.
Selbst wenn ich „draußen“ bin, sind meine Gedanken daher immer bei ihr und meinen anderen Dreien. Klappt das Zusammenspiel? Schafft es Isabella, ihren Frust und ihre Angst zu kontrollieren? Oder leiden alle unter ihrer Wut? Sie kontrolliert die Situation.
Nach unserer Corona-Zeit hat sich das Ganze wieder sehr verschärft und es geht keinem von uns gut damit. Die Rückführung in „normale“ Umstände kostet viel Kraft, Einfühlungsvermögen, aber auch Konsequenz. Ich mache mir um alle Sorgen, möchte sie schützen, aber leider gibt es keine Patentlösung und ich muss auch sehr auf meine Kraft achten.
