St. Martin in der Schule

Letzte Woche gab es in der Schule ein kleines St. Martinsfest, zu dem auch wir Eltern eingeladen waren. Für diesen Anlass kramte Isabella sogar zusammen mit Papa ihre erste Laterne aus dem Keller.

Isabellas Klasse feierte für sich. Zuerst liefen wir eine kleine Runde über den Schulhof. In einer Ecke waren Decken vorbereitet, auf die wir uns in Zweiergrüppchen niederließen und sangen zur Gitarre Martinslieder. Ich staune immer wieder, wie textsicher Isabella bei vielen Liedern ist. Danach gab es eine kleine Schatzsuche. Isabella durfte den Zug anführen, immer der Martinsmusik nach. Sie musste gleich an Ostern denken und fragte mich, woher St. Martin wusste, dass sie blind ist und den Schatz mit Musik versteckt hatte. 🙂

Nachdem der Schatz gefunden war, durfte er auf der Decke verspeist werden. Während Isabella ihn mit jubilierendem „Lecker!!!“ und herzerfrischendem „Bääh“ unterteilte, ging ihr auf, dass der Schatz aus genau den Dingen bestand, die ihre Betreuerin vorher gekauft hatte. 🙂 Die „Bäh“-Dinge bekam schließlich ich zugeteilt, die leckeren aß sie selbst. Alle, die bei uns vorbeischauten, wurden mit einem freundlichen, aber bestimmten „Gehst du bitte weg!“ fortgeschickt. Nichts durfte unsere Zweisamkeit stören.

Am Abschied hatten wir bereits seit dem Vortag gearbeitet. Sie wusste, dass nach dem Fest der Unterricht weiterging und sie daher bleiben musste. Isabella änderte darauf ihre Strategie und versuchte mich zum Bleiben zu überreden. Trotzdem nahm sie es tapfer an, als ich mich verabschiedete, setzte sie sich an ihren Tisch und machte ihre Aufgaben weiter.

Meine erste Laterne, die ich für Isabella gebastelt habe. Erstaunlich, dass sie noch lebt…

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