Wieder vereint

Am Dienstag ging es auf große Fahrt, um Isabella wieder aus Wulsbüttel abzuholen. Wir waren bereits eine Stunde zu früh vor Ort, nutzten die Zeit, um unsere Gliedmaßen wieder in Form zu bringen und genossen die ländliche Ruhe, bevor wir unser Prinzesschen wieder in Empfang nehmen durften.

Pünktlich 11 Uhr ging es zur Unterkunft. Zeitgleich mit unserem Ankommen kam Isabella aus dem Haus gerollt. Sie wusste gar nicht, ob sie uns erst richtig begrüßen oder uns ihre neuesten Errungenschaften zeigen sollte. Schließlich durchwühlten ihre Betreuerinnen ihr Gepäck, bis Isabella alles hatte, was sie brauchte und beruhigt ins Auto steigen konnte.

Wirklich mitteilsam ist sie leider nicht, was ihre Ausflüge und Erlebnisse betrifft. Glücklicherweise gab es von unseren Betreuerinnen ein kleines Logbuch. Neben täglichen Fotos gibt es darin zu jedem Tag ein Kurzbericht.

Ich schwelge ja gern in solchen Erinnerungen – immer mit der Hoffnung verbunden, dass Isabella sie dann weniger schnell vergisst. Aber für sie ist es vorbei: Kein Rückblick, nur die Gewissenheit wieder auf NCL-Freizeit fahren zu wollen.

Wir haben alles richtig gemacht. Man merkt Isabella an, dass ihr die Fahrt sehr gut getan hat. Sie hatte während der Fahrt nicht einmal Kopfschmerzen oder Übelkeit. Das wiederum gibt mir sehr zu denken. Woher kommen zu Hause dieser Druck und die Angst?

Das einzige, was mich ärgert ist ihr Unfall gleich am ersten Tag, der sie einen halben Schneidezahn gekostet hat. Bereits am 05.05. diesen Jahres habe ich eine Verordnung für ein Vorsatzrad am Rollstuhl in Auftrag gegeben. Bis heute sind wir trotz ständiger Erinnerung noch nicht mal beim Kostenvoranschlag für die Krankenkasse angekommen. Der Unfall hätte damit vermieden werden können.

Ich bin nach wie vor von Isabellas Willen, Mut und Durchhaltevermögen sehr überrascht, die 10 Tage durchzuziehen. Ich bin unglaublich stolz auf sie. Mein großer Dank gilt den BetreuerInnen, die die Freizeit mit ihrem Einsatz erst möglich haben!

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