Wo bleibt das „wir“?

Isabella hat meiner Meinung nach eines der schlimmsten Lose getroffen, das einen treffen kann. Bewusst mitzuerleben, wie man immer mehr Fähigkeiten verliert, stelle ich mir unendlich schwer vor. Ich staune immer wieder über ihre Kraft, dass sie immer noch neugierig ist, Träume hat und aus vollem Herzen lachen kann. 

Die andere Seite ist die Angst und die Verzweiflung resultierend aus dem körperlichen Abbau, die fehlenden Wörter, die immer größere Unsicherheit in allen Lebensbereichen. Sie kann nicht mehr allein sein, sie kann nicht mehr frei laufen, sie kann nicht mehr allein aufstehen. Diese Wut, Angst und Verzweiflung schreit sie heraus. Manchmal gleicht es einer Reinigung und Isabella ist danach neu geerdet. Manchmal ist es der Auftakt zu weiteren Wutanfällen.

Aber was macht diese Krankheit mit ihrem Bruder? Was macht sie mit uns Eltern? Ohnmächtig schauen wir zu, versuchen uns entgegenzustemmen, irgendwie weiterzumachen. Aber jeder bildet für sich eine Insel. Wir kreisen wie Planeten um Isabella, die Nähe zu Isabella zeigt auch ihren Einfluss. So kreisen wir in unseren Bahnen. Werden wir an der Krankheit wachsen? Werden wir unseren Weg finden? Zusammen? Trudeln wir irgendwann jeder für sich verloren durchs All?

Corona zeigt in ganzer Härte: Wir sind zusammen, aber Gemeinsames gibt es kaum. Wir wechseln uns ab, um kleine Freiräume für den anderen zu schaffen. Aber wo bleibt das wir?

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