Wo bleibt unser „Auf“?

Ich weiß bald nicht mehr, wie es weitergehen soll. Ist nicht immer die Rede von „Auf und ab“?Langsam aber stetig wächst uns alles über den Kopf. Es fällt mir immer schwerer Mut und Kraft zu geben, dabei hat Isabella das meiste zu erleiden und durchzustehen.

Die jetzige Odyssee begann bereits letzten Mittwoch, gab aber zwischendurch immer wieder eine trügerische Hoffnung, dass es nicht so schlimm werden würde.

Zum ersten Mal ist eine meiner größten Sorgen wahr geworden: Isabellas Kopfschmerzen und Migräne begannen im Schulbus auf dem Weg zur Schule. Das Schulteam hat prima reagiert, alle Notfall-Medikamente verabreicht. Anschließend ging es mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus unserer Wahl, wo wir übernahmen.

Auch im Krankenhaus klappte alles fantastisch reibungslos. Noch bevor Isabella angemeldet war, hatte sie ihren Zugang und bekam die ersten Medikamente. Zwei Stunden später ging es ihr gut, sie verdrückte ihre Schulbrote, schwatzte und wir gingen nach Hause.

Isabella wollte am kommenden Tag unbedingt zur Schule. Sie machte sich aber auch riesige Sorgen, ob die anderen sie nach dem Erbrechen überhaupt noch mögen. Um zu Verhindern, dass Isabella sich in eine fixe Idee verrennt und um möglichst schnell zur Routine überzugehen, sollte sie wieder zur Schule gehen.

Leider wiederholte sich der Ablauf vom Vortag. Im Krankenhaus erholte Isabella sich schnell und wir konnten nach Hause fahren. War die Anstrengung für den nachfolgenden Tag doch zu früh und zu groß gewesen? Das Krankenhaus-Team war nicht begeistert, uns so schnell wiederzusehen.

Leider wiederholte sich das Prozedere auch am Freitag, obwohl Isabella noch im Bett lag und Hörspiel hörte. Diesmal nur das Erbrechen – ohne Kopfschmerzen -, aber nicht zu stoppen. In der Notfallaufnahme saßen wir mehrere Stunden bis der Zugang gelegt war und sie zumindest Flüssigkeit bekam. Die Ersatz-Antiepilektika, die intravenös verabreicht werden können, erhielt sie erst nach ihrem epileptischen Anfall am Abend.

Es nahm mir fast die Luft, als ich Isabella gestern mit Papa im Krankenhaus gelassen habe. Aber es war auch ein Statement an meinen Großen: Immer wieder hat er mich gefragt, wann wir Sachen für seine Zeugnisübergabe kaufen gehen. Immerhin hat er die Abizulassung geschafft, worauf ich sehr stolz bin, v.a. wenn ich unseren belastenden Background betrachte.

Den Heros-Spendenmarsch wird Papa Jens nachholen. Bei uns läuft es wie immer: Einfach anders wie geplant.

Ende unseres ersten Ausflugs ins Krankenhaus

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