Vor genau 2 Jahren waren wir zum ersten Mal mit Isabella und Sebastian an der Nordsee. Damals waren unsere Wattausflüge eine Befreiung für Isabella: freies Laufen ohne Gefahr von Hindernissen. Das Schlimmste, das ihr passieren konnte, war in den Matsch zu fallen. Trotz ihrer Blindheit lief Isabella frei über das Watt, wir mussten sie nur immer mal rufen, damit sie uns nicht verlor.
2 Jahre später ist alles schon anders: Wir laufen mit dem Rollator zum Meer, freies Laufen auf dem Watt ist nicht mehr möglich, genauso wenig lange Spaziergänge. Den Rest des Tages verbringen wir in und am Haus.
Es macht mir Angst. Ich versuche die Traurigkeit und Panik in mir einzuschließen, damit sie mich nicht auffressen. Deshalb kann ich mir keine Fotos von früher anschauen, wo alles noch normal war. Aber dann gibt es diese Momente, die Iabellas Rückschritte deutlich zeigen. Ich versuche stark sein, die Stimmung für alle hoch zu halten und weiterzumachen.