Der Schulbus kam und Isabellas erste Frage lautete: „Ist sie noch nicht da?“ Ich musste ihr dann sagen, dass ihre geplante Nachmittagsbeschäftigung heute und morgen ausfällt. Die Enttäuschung war riesig. Anpassung an neue Gegebenheiten ist für Isabella sehr schwer.
Es ist krass, wie viele Isabellas Wutanfälle bereits kennen und mitleidig lächelnd an uns vorbeigehen. Andererseits gibt es Menschen, die denken, ich würde dem Kind etwas antun, mit wahrer Entrüstung auf einen zukommen, um dann festzustellen, dass ich für Handgreiflichkeiten viel zu weit weg stehe. Beides berührt mich kaum.
Ich sehe Isabellas Sorge, Verlassen zu werden. Tage wie heute führen zu endlosen Gesprächen über ihre langjährige Betreuerin in der Schule, die im kommenden Schuljahr die Schule wechselt und ihre ehemalige Einzelfallhilfe, die sie unwahrscheinlich vermisst. Immer wieder drehen wir um die Frage, warum Versprechen nicht eingehalten werden.
Immerhin konnte ein Anruf bei Papa den schlimmsten Frust beenden. Wenigstens einer würde bald da sein und wir mussten sofort loslaufen, um ihn von Arbeit abzuholen. Die Wartezeit überbrückten auf dem Spielplatz. Da hatte Isabella ihr Lächeln bereits wiedergefunden.