Heute ging es in den Berliner Zoo. Seit Isabellas Erblindung waren wir nur mit Blindenführungen dort, nicht jedoch für normale Besuche. Ich bin fest davon ausgegangen, dass Isabellas heimliches Ziel nur der Zoo-Shop war und sie nach kurzer Zeit am Zoo selbst die Lust verlieren würde. Aber meine Isabella ist immer wieder für Überraschungen gut.
Nachdem wir bisher immer mit der U-Bahn „angereist“ ist, sind wir mit Rücksicht auf Isabellas abnehmende Ausdauer auf das Auto umgestiegen. Ich hatte mich bereits auf eine längere Parkplatzsuche eingestellt und war sehr positiv überrascht, direkt am Eingang freie Schwerbehindertenparkplätze vorzufinden. Dank fehlender Warteschlangen konnte es auch sofort losgehen.
Isabella hatte sehr genaue Vorstellungen davon, bei welchen Tieren sie vorbeischauen wollte. Zuerst ging es zu den Töröö – Isabellas Umschreibung für Elefanten, wenn ihr mal wieder das Wort entfallen ist. Sie wollte wissen, welche Namen die Tiere haben, ob es Babys gibt und was sie gerade machen. Dann ging es zielstrebig weiter Richtung Pinguine mit kurzen Stopps bei den Tieren des Weihnachtsmannes (Rentiere) und dem Wild von Yakari (Bisons). Dann ging es der Nase nach Richtung Fischwassergeruch. Nebenbei fanden wir die Zebras, bei denen Isabella auch unbedingt vorbeischauen wollte.
Bei den Brillenpinguinen tat sich nicht viel. Keiner einziger war im Wasser, am Grunde des Wasser lag jede Menge Fisch und hoch oben thronte über allem ein Graureiher, für den das Wasser wohl zu tief war. Isabella wollte wissen, was die Pinguine gerade treiben und so wurde jedes Putzen und Bürzelwackeln genauestens beschrieben.
Weiter ging es über die Wölfe, deren Gehege gerade geputzt wurde, und einen schlafenden Eisbär zur Welt der Vögel. Isabella wollte unbedingt bei den Papageien vorbeischauen, war dann jedoch von der Lautstärke der Aras gar nicht begeistert.
Das Streichelgehege ist zwar barrierefrei, im Gehege befindet sich jedoch sehr grobes Pflaster, wo Isabellas Rollator immer wieder hängen blieb. Freies Laufen war ebenfalls sehr anstrengend. Zudem waren aufgrund Corona die Futterautomaten gesperrt, so dass die Tiere nicht unbedingt gewillt waren, sich streicheln zu lassen und Isabellas Begeisterung schnell auf dem Nullpunkt war.
Zur Stärkung gab es das obligatorische Eis. Da konnte Isabella, trotz anfangenden Regens, schon wieder lächeln. Schließlich ging es zum Höhepunkt, dem Zoo-Shop. Unsere Kuscheltierschule hat nun eine Familie mehr, Orang-Utan-Mama Cheyla mit Orang-Utan-Töchterchen Chili sind bei uns eingezogen, wobei Cheyla nach Miros Mama und Chili nach Miros Schwester benannt wurde (Miro = unser Labbi). Demnächst brauchen wir bestimmt auch einen Papa, der dann nach Miros Papa Polarwind genannt wird. Den Namen musste ich bereits herausfinden.