In erster Linie bedeutet der Lockdown Ausfall der Therapien in der Schule, Homeschooling und Ängste vor weiteren Rückschritten. Es ist auch eine bedrückende Zeit, die mir zeigt, wieviel seit dem Lockdown im Frühjahr 2020 schon wieder verloren ist.
Bereits 1+1 kann Isabella nicht mehr rechnerisch nachvollziehen. Lösungen ermittelt sie nur noch übers Zählen, ohne zu verstehen. Ihre Konzentrationsphasen haben sich sehr verkürzt. Das zeigt sich im schulischen Bereich, aber leider auch beim Basteln und Spielen. Zusammen mit ihren autistischen Verhaltensweisen bildet das eine katastrophale Kombination, da kaum aktive Spielzeit bleibt.
Isabella in Bewegung zu bringen, erfordert einen sehr langen Atem und viel Kraft. Leider sind der Zoo-Shop sowie alle Läden geschlossen, die Isabella interessieren. Draußen ist es kalt und matschig. Wie wecke ich ihre Bereitschaft mit mir rauszugehen? Wenn es nach ihr ginge, würde sie den ganzen Tag in katastrophaler Haltung für ihren Rücken auf dem Bett sitzen, so weit zusammengekrümmt, dass sie auch die Arme nur eingeschränkt nutzen kann. Auf Appelle an ihre Haltung reagiert sie zunehmend mit Unmut. Durch die mangelnde Bewegung hat Isabella zunehmend oft ab den Knien abwärts eiskalte Beine, ohne dass sie es wahrnimmt. Eine weitere Sorge, die dazu kommt.
Zumindest habe ich vorerst eine Lösung gefunden, Isabella zu einem täglichen Spaziergang zu bewegen. Ich habe mir einen Vorrat an Kuscheltieren zugelegt. Nach jedem Spaziergang darf sie sich eines aussuchen. Ein kleiner Ersatz für unseren Zoobesuch.
Auf dem Foto muss unser Neuzugang Fressdrache Oskar gerade seine erste Impfung über sich ergehen lassen. Da hilft kein Meckern oder Flüchten. 😉