Auch im Rückblick gesehen, hat mich der heutige Tag enorm viel Kraft gekostet. Bereits in den frühen Morgenstunden starteten wir mit 2 epileptischen Anfällen, bei letzterem sackte Isabellas Sauerstoff-Wert unter 50, weil sie sich an ihrem Erbrochenen verschluckte. Meine kleine Kämpferin schaffte es aber immer allein aus ihrem Anfall.
Nur eine Stunde nach dem zweiten Anfall ging es zur Magenspiegelung. Die Einnahme sämtlicher Beruhigungsmittel im Vorfeld verweigerte sie. Am Ende wurde ihr oral Buccolam verabreicht, das sie erstaunlich schnell wieder aus dem Mund beförderte. Kurz vor der Einfahrt zur Narkose – ab da durfte ich nicht mehr mit -, musste Isabella Wasser lassen. Toiletten gab es keine, Bettpfanne war auch keine Lösung, also verkniff sie es sich. Allein auf dem Gang stehend, habe ich mich sehr verloren gefühlt. Denn natürlich wollte sie nicht allein weiter und mich nicht gehen lassen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde ich endlich zum Aufwachraum gerufen. Dort empfing mich eine um sich schlagende, schreiende Isabella. Das daraufhin verabreichte Beruhigungsmittel währte nur kurz und sie fing wieder an zu schreien. Da Isabella noch sehr undeutlich sprach, brauchte ich eine Weile, um zu verstehen, dass sie dringend zur Toilette musste. Leider gab es auch hier keine Toiletten. Bettpfanne lehnte Isabella ab, ebenso einen Toilettenstuhl. Als die Stationsschwestern auftauchten, um uns abzuholen, war das Personal vor Ort sichtlich erleichtert uns endlich loszuwerden.
Im eigenen Zimmer angekommen, ging es als erstes zur Toilette. Es dauerte trotzdem noch eine ganze Weile, bis Isabella danach aus ihrem ewigen Mantra „Ich muss auf die Toilette“ herausfand. Ich lauerte jetzt auf verräterisches Augenzucken, das einen epileptischen Anfall ankündigte.
Die anschließende Arztvisite verlief Isa-typisch. Mein Charmbolzen fragte immer wieder, wann sie gehen würden, weil sie Yakari hören möchte. Fragen der Ärzte werden generell nicht beantwortet. Ich muss sie wiederholen und dann bekomme ich die Antwort.
Zumindest waren nach der Narkose Kopf- und Bauchschmerzen verschwunden. Isabella nahm ihr erstes Essen zu sich und schluckte nach 4 Tagen erstmals wieder ihre Antiepilektika.
Am Ende unseres Tages ereilte uns doch noch der dritte Anfall. Ein neuer negativer Highscore. Im Bad gingen wir beide kontrolliert zu Boden. Dort saßen wir dann. Nur mit Hilfe zweier Krankenschwestern bekam ich Isabella zurück ins Bett. Da schläft sie jetzt und ich hoffe, es ist das Ende unseres jetzigen Krankenhausaufenthaltes. Morgen sollen wir entlassen werden.
P.S.: Die Magenspiegelung ergab keine weiteren Auffälligkeiten, worüber ich sehr erleichtert bin.