Jeder Termin, der von Isabellas Alltag abweicht, wirft sie zurzeit aus der Bahn. Stand gestern endlich ihr erster von langer Hand geplanter Termin beim Frauenarzt an, so drohte er bereits im Vorfeld zu kippen.
Im Laufe des Vormittags bekam ich aus der Schule einen Anruf, dass Isabella starke Kopfschmerzen hatte. Beginn der Schule nach den Osterferien und der anstehende Termin waren zuviel – ich hatte es befürchtet.
Nachdem ich bereits Anfang März zur Vorbesprechung war, konnte ich Isabella eigentlich super auf die Frauenärztin vorbereiten. Sie war regelrecht begeistert, endlich wie eine junge Frau dahin zu dürfen. Drache Basti bekam Begleitverbot, weil Jungs da nichts zu suchen hatten. Stattdessen sprang Schwester Rosella freudig ein.
Leider hilft alles nichts. Egal ob positive oder negative Aufregung – die Folgen sind dieselben.
Glücklicherweise reagierte das Klassenteam wunderbar, verabreichte die gesamte Notfallpalette und ihre Betreuerin setzte sich kuschelnd mit Isabella in einen separaten Raum. Bis nach Hause war schließlich Schlimmste überstanden. Unser Termin konnte stattfinden.
Begleitet wurden wir von unserer Einzelfallhilfe, in der Arztpraxis wurde ein Auge zugedrückt, dass wir zu dritt unterwegs waren. Die lange Wartezeit überbrückten wir mit den Spielen „Koffer packen“, „Stille Post“ und „Begriffe zu einem Thema finden“. Der Termin lief super, einzig bei der Blutabnahme gab es Diskussionen. Aber ich konnte Isabella mit einem Kuscheltier bestechen.
Jetzt heißt abwarten, ob die Hormonuntersuchung ein Ergebnis bringt. Inzwischen glaube ich nicht mehr daran. Ich bin jedoch froh, dass alles geklappt hat und damit wieder ein Baustein gesetzt ist.