Der nächste Schritt Richtung neues Mieder zur Rumpfstabilisierung war ein aktuelles Röntgenbild der Wirbelsäule.
Bisher fanden diese Untersuchungen im UKE Hamburg statt. Wegen Corona und um die Zeit bis zum neuen Mieder möglichst kurz zu halten, waren wir zum ersten Mal bei einem Orthopäden vor Ort.
Erstbesuche bei Ärzten sind immer kritisch. Allein Isabellas Defizite zu erklären, ist für sie schwer zu ertragen. Häufig kommt bei den Ärzten medizinische Neugier auf und es werden Fragen gestellt, die ich im Beisein von Isabella gar nicht beantworten möchte. Es ist schwer, um NCL zu jonglieren, ohne zuviel zu verraten. Ich habe immer Angst, dass Isabella mehr mitbekommt, als sie sollte.
Nach dem Gespräch ging es zum Röntgen. Für die Aufnahme sollte Isabella frei und gerade stehen. Als der heimliche Versuch, sich an die Röntgenplatte anzulehnen, fehlschlug, musste ich ran. Schräg vor Isabella kniend, um unterhalb des Röntgenbildes zu bleiben, hielt ich Isabellas Hände. Ich versuchte ihr soviel Stabilität zu geben, damit sie sich nicht wieder anlehnte und redete mit Engelszungen auf sie ein, die Spannung zu halten und gerade zu stehen. Da dehnen sich die Sekunden von „So bleiben!“ bis zum ersehnten Summen schon mal zu einer kleinen Ewigkeit. Dreimal mussten wir da durch und am Ende waren wir beide fertig.
Zur Belohnung gab es im Anschluss ein leckeres Eis mit obligatorischen 3 Kugeln, Schlagsahne und bunten Streuseln.