Von Anfang an verfolge ich auf Instagram das Projekt #demenzmoment. Jeden Monat gibt es eine Frage zum Thema Demenz, die einen zum Innehalten und Nachdenken bringt. Leider habe ich es noch nie geschafft rechtzeitig zu schreiben. Für diesen Monat habe ich es mir fest vorgenommen…
Ich muss zugeben, das Wut und Angst für mich eher schlechte Gefühle sind, die mich blockieren und in Starre verfallen lassen. Sie rauben mir die Kraft und helfen nicht weiter.
Daher fällt es mir sehr schwer, sie überhaupt zuzulassen. In der Regel werde ich aktiv, suche Lösungen oder schiebe sie beiseite. Ob das eine gute Strategie ist, vermag ich nicht zu sagen.
Meine größte Wut gilt der Krankheit von Isabella. Für mich ist es die schlimmste von allen. Isabella ist sehr bewusst, dass sie immer mehr Fähigkeiten verliert und ich muss sehr aufpassen, dass jeder einzelne unserer kleinen Familie nicht daran zerbricht.
Aber ich bin auch unsagbar wütend auf die Menschen, die meinen uns beurteilen zu können. Ich gehe gern zu jedem Thema ins Gespräch und hinterfrage mich. Aber ich brauche niemanden, der mir sagt, wie ich etwas besser machen soll, ohne dass er uns zuvor längere Zeit begleitet hat.
Eine Riesenwut verspüre ich bei Aussagen wie „Ihr habt Isabella bekommen, weil ihr es schaffen könnt.“ Aber Isabella hatte keine Wahl. Ich hoffe, ihre kleine Seele zerbricht nicht daran. Und wer sagt, dass wir es schaffen? Ich glaube, die Aussagenden wollen sich damit von uns distanzieren, meinen uns noch ein paar aufbauende Worte hinzuwerfen und dann ihr Leben weiterleben, ohne sich Gedanken zu machen, was sie da eigentlich sagen.