Vor langem hatte ich geschrieben, dass ich nochmal gesondert über das Vorsatzrad an Isabellas Rollstuhl berichten möchte.
Aufgrund der kleinen vorderen Räder gehören Waldwege, aber auch viele Fußwege in Berlin, für den Rollstuhl zu eher unbefahrbarem Gelände. Die Vorderräder bleiben an kleinsten Unebenheiten, wie Steinchen, Stöckchen oder auch Ritzen, hängen. Wenn dies passiert, wird der Rollstuhl hart gebremst und sollte Isabella nicht abgeschnallt sein, droht sie durch den Schwung herauskatapultiert zu werden. Dies ist bereits mehrfach geschehen: bei mir, in der Schule und auf Freizeit.
Wird ein Vorsatzrad an den Rollstuhl gespannt, werden die Vorderräder angehoben under Rollstuhl wird zum geländegängigen „Trike“. Ein Riesengewinn, wären da nicht die Beschaffungsschwierigkeiten.
Momentan gibt es nicht viele Modelle am Markt, die zu unseren Bedürfnissen passen. Die meisten Modelle erfordern Lenken und Bremsen durch den Rollstuhlfahrer selbst. Das Vielversprechendste schien für uns das Quinty-Vorsatzrad zu sein. Monatelang erhielten wir jedoch keine Rückmeldung, scheinbar wird es nicht mehr hergestellt.
Schließlich fanden wir dank eines Tipps eine Kleinanzeige, bei der ein gebrauchtes Quinty-Vorsatzrad verkauft wurde. Knackpunkt: Nur bei Abholung aus Reutlingen. Ein Versand war ausgeschlossen, ich hatte alles versucht. Glücklicherweise kannte meine Familienbegleiterin diverse Leute in Reutlingen, die das Rad für uns abholten und per Post zu uns schickten.
Es passte alles, der Zugewinn war enorm. Keine Ängste mehr vor Unebenheiten. An den Halterungen musste Papa zwar zunächst herumbasteln, da sie immer wieder verrutschten. Aber durch das Unterlegen eine Gewebegummis ist jetzt alles stabil.
Einen Lichtblick gibt das Unternehmen Vosara. Nachdem dort bisher ausschließlich Vorsatzräder mit Lenker angeboten wurden, soll demnächst auch ein Modell für passive Rollstuhlfahrer in den Verkauf gehen.