Gedankenkarussell

Kaum habe ich es geschafft, einen Rückschritt anzunehmen, folgt der nächste.

Isabellas Konzentrationsspanne ist unglaublich gesunken. Wenn wir Playmobil oder Kuscheltiere spielen, spielen wir seit einem Jahr immer wieder die gleichen Situationen. Inzwischen hält Isabella aber nur noch 10-15 Minuten durch. Plusaufgaben bis 3 versteht sie nicht mehr, ebenso wenig den Unterschied zwischen Zahlen und Buchstaben. Beim Basteln schaltet sie schnell ab und wird müde. 400 Meter zu Fuß bringen Isabella an ihre Belastungsgrenze.

Ihre Körperhaltung ist eine Katastrophe. Isabella sackt immer mehr in sich zusammen. Am liebsten sitzt Isabella in ihrem Bett, ihr Kopf liegt auf ihren Beinen und sie versinkt in ihren Hörspielen.

Es bricht mir das Herz, sie so zu sehen. Sie hat keine Wünsche und Ideen. Ich suche nach Beschäftigungen, die ihr Spaß machen. Ich versuche Isabella in Bewegung zu halten, um ihrem körperlichen Abbau entgegenzuwirken. Eine glückliche und gelöste Isabella erlebe ich fast nur noch, wenn sie in ihren ewig gleichen Hörspielen mitfiebert.

Ich weiß nicht, wie viel Anstrengungen ich ihr zumuten kann. Hilft es Isabella oder gibt es ihr nur das Gefühl, nicht zu genügen? Ist das Ganze in Wirklichkeit mein Kampf, weil ich die Rückschritte nicht akzeptieren kann?

Ich möchte ihr Leben mit Erlebnissen und Freude füllen, aber bringe Isabella nur immer wieder an ihre Grenzen. Inzwischen habe ich verstanden, dass es meine Vorstellung von Leben ist – nicht mehr Isabellas. Nur, Verstehen ist das eine, Annehmen etwas anderes.

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