Glücksmomente wie auf dem Foto muss ich bewusst genießen. Leider können meine Beiden gar nicht miteinander. Oft kippen solche Momente von einer Sekunde auf die nächste.
Isabella will immer die Kontrolle über alles behalten: Wer geht an erster Stelle? Wer öffnet die Tür? Wer sagt wann was? Geht jemand von ihr weg, muss er sich abmelden. Diese Liste könnte ich ins Unendliche fortsetzen. Für Isabella ist es vermutlich Sicherheit. Dann weiß sie, wer wo ist, wann was passiert, es gibt keine unvorhersehbaren Dinge. Machen andere nicht mit, schnellt Isabellas Aggressionslevel in die Höhe. Dann versucht sie sich mit Nachdruck durchzusetzen, was den Widerstand der anderen eher steigert, bis die Situation im Handumdrehen in einem ihrer Wutanfall gipfelt.
Für Sebastian ist die Situation sehr schwer: Wieso lässt Mama bei Isabella soviel durchgehen, ich aber bekomme gleich Ärger? Oft fühlt er sich ungerecht behandelt oder nicht gesehen. Ich erkläre ihm immer wieder, dass er für’s Leben lernt. Nur wieviel kann ich von ihm erwarten?
So jongliere ich zwischen den beiden, versuche sie ruhig zu halten und alle unter einen Hut zu bekommen. Trotzdem enden gemeinsame Ausflüge in der Regel mit Frust und schlechter Laune. Das zeigt sich besonders deutlich im Urlaub, wenn wir viel enger zusammen und die Möglichkeiten getrennter Wege begrenzt sind.