Lange bekannt und intensiv vorbereitet – letzten Montag war es soweit: Der letzte Tag von Isabellas Herzensbetreuerin an ihrer Seite. Trotz intensiver Einarbeitung der Nachfolgerin hat sich Isabella bisher standhaft geweigert sie zu mögen. Abends weinte sie sich in den Schlaf, morgens war der erste Satz „Ich will nicht in die Schule.“ Immer wieder hat Isabella mich gefragt, warum nicht die Nachfolgerin die andere Stelle antreten konnte. Dabei war es ihr eigentlich klar und sie gab sich selbst die Antwort.
Erst jetzt kann sich die Nachfolgerin überhaupt bewähren. Vertrauensvorschuss gibt es von Isabella allerdings nicht, dafür sind ihre Ängste zu groß. Zu oft wurden ihre Unsicherheiten unterschätzt oder nicht für voll genommen. Jeden Fehler würde ihr Isabella für immer nachtragen.
Aber ich kann mit gutem Gefühl sagen, dass die Nachfolgerin es wirklich toll macht – überhaupt das ganze Klassenteam. Wir stehen in täglichem schriftlichen Kontakt, wir bekommen über Sarepta ausführliche tägliche Berichte inkl. Tonaufnahmen vom Morgenkreis und Blubberexperimenten. Vom letzten Sportunterricht gab es sogar ein langes Video mit Isabella auf dem Trampolin. Immer wieder musste ich es abspielen und Isabella hat zu Hause alle Übungen fleißig mitgemacht.
Ich bin so dankbar für diese funktionierende Kommunikation: Auch wenn Isabella außerhalb ihre wahren Gefühle hinter einer Fassade versteckt, weiß das Team ihre Reaktionen besser zu deuten und ich fühle mich ernst genommen. Wir arbeiten zusammen und Isabella muss ihre Ablehnung immer wieder überdenken. Stück für Stück wird ihre Abwehr aufgeweicht.
Am Freitag Nachmittag erzählte sie mir von sich aus, dass sie ihre neue Betreuerin doch ein bisschen mag. Ein Riesenschritt in die richtige Richtung.