Bereits seit letztem Wochenende wollten wir ein Band basteln, dass Isabella eine Übersicht gibt, wie oft wir noch hier schlafen und wann wir nach Hause fahren. Heute haben wir es spontan in der Nähstube genäht.
Isabella hat dazu zum ersten Mal an der Nähmaschine gesessen. Ich bin begeistert, mit welcher Ruhe die Mitarbeiterin ihr alles erklärt und sie einbezogen hat. Am Ende sind 3 kleine, kuschelige, elefantengraue Kissen entstanden, jeweils eines gefüllt mit Lavendel und Dinkel, Kirschkernen und etwas Wattigem. An der Anzahl der Knöpfe kann man die Nächte ablesen, die wir noch zur Verfügung haben. Ich durfte derweil das Auto für den Heimfahrt basteln.
Leider ging der Tag nicht so entspannt weiter. Zurück in unserem Zimmer wollten wir die Zeit bis zur Physiotherapie mit Lesen überbrücken. Dann schlugen die Kopfschmerzen zu, dicht gefolgt vom Erbrechen. Isabella baute unwahrscheinlich schnell ab und bekam tiefe Augenringe. Tapfer schluckte sie ein Medikament nach dem anderen. Immerhin ging es ihr danach so gut, dass wir ein paar Spiele spielten, sie zu Abend aß und ihre alltäglichen Medikamente nehmen konnte. Das klingt vielversprechend, aber die Angst vor einer Attacke, die nach dem Verwirken der Schmerzmittel einfach da weitermacht, wo sie kurz gestoppt wurde, ist riesig.
Jetzt schläft Isabella. Ich lausche ihren Atemzügen und bin bei jeder Bewegung auf dem Sprung, ihr die Spucktüte hinzuhalten. Wie unser Alltag in Zukunft aussehen soll, ist mir noch nicht klar.