Neuer Angriff auf Isabellas Sicherheitszone: Heute ging es seit Monaten endlich wieder zum Reiten. Tagelangen Vorbereitungen zum Trotz war der Morgen schwierig. Jeden Ablauf zog Isabella in die Länge, jede kleine Abweichung von ihren Vorstellungen führte mindestens zur Blockade oder zum Wutanfall. Positiv war, dass wir durch unsere Verspätung den Regenguss verpassten. Um so besser, da ich keine Regenkleidung für Isabella eingepackt hatte, was mir jede Menge Ärger gebracht hätte. 🙂
Langsam und mit viel Zeit näherte sich Isabella wieder Lewin an, kämmte und striegelte ihn ausgiebig. Der Aufstieg auf’s Pferd ist immer ein kritischer Moment. Die Herausforderungen beim Besteigen des Tritts, Ausbalancieren, der Koordination von Isabellas Armen und Beinen, das Hochschieben auf das Pferd und dabei darauf achten, dass sie nicht gleich wieder auf der anderen Seite herunterfällt, potenzieren sich mit der rasant zunehmenden motorischen Unsicherheit, dem steigendem Gewicht und Isabellas (Un-)Willen. Ich frage mich, ob das Aufsteigen irgendwann das K.O.-Kriterium für Reiten sein wird. Ich spüre ihre immer größere Unsicherheit vor diesem Moment. Das Reiten selbst lief sehr gut, wird aber scheinbar immer anstrengender für Isabella – die Strecken, die wir schaffen deutlich kürzer.
Trotz aller Anstrengungen müssen wir das Reiten solange wie möglich am Leben erhalten. Ich weiß, dass sie es irgendwann schmerzlich vermissen wird, so wie sie heute ihr Ballett, das Kinderturnen und die regelmäßigen Schwimmübungen vermisst.