Ferienbetreuung und damit Hort bedeuten für Isabella Stress: Andere Räumlichkeiten mit anderen Betreuerinnen und Kindern. So sehr ich dankbar für die Ruhe und Entlastung nach dem Unfall bin, die Nachmittage mit Isabella sind dadurch unwahrscheinlich anstrengend. Leider wurden alle Versuche, die Stimmung zu entspannen, vom Hortteam nicht genutzt. Die ganze Woche wurden meine Eintragungen im Postbuch nicht gelesen, geschweige denn, beantwortet. Die Namen der drei Betreuer und der restlichen Kinder in Isabellas Gruppe habe ich dankenswerterweise über eine andere Mama bekommen. Genauere Infos zu Isabellas aktuellem Tag bzw. der Planung für den kommenden fehlten.
Entsprechend schwierig gestaltetete sich die Zeit zu Hause:
- Morgens kein Aufstehen wollen, dann bummeln und rauszögern. Dabei die immerwährende Gratwanderung unter Zeitdruck: Kippt die Stimmung oder schaffe ich es, Isabella aus ihrer Abwehr zu holen?
- Der Versuch von Isabella über ihren Tag zu erzählen, beginnend mit „Du weisst schon…“, „Die…, na, die…“ und endend mit Tränen und Wut.
- Die Nachmittage geprägt von Wutanfällen, Rast- und Lustlosigkeit mit der Frage, was am nächsten Tag ansteht, wer sie vom Bus abholt und was es zu essen gibt.
Trotz dem die Woche vorbei ist, werde ich mit dem Hortteam darüber reden… immer in der Hoffnung auf eine schönere nächste Ferienbetreuung für Isabella.
Zumindest hat sie akzeptiert, dass ich im Moment einiges nicht kann. Jede Zeit, die wir miteinander haben, fragt Isabella zwar „Kannst du wieder…?“ und schimpft nach Verneinen kräftig auf das Auto und den Fahrer. Wir finden jedoch immer etwas für schöne gemeinsame Momente.