Entspannt geht anders

Entspannte Tage gehen anders. Aber ich bin glücklich, dass wir den Tag erfolgreich gemeistert haben.

Mir ist nicht klar, warum die Situation heute Morgen zu kippen drohte. Es stand ein langersehnter Termin beim Friseur an, ein Wutanfall vorm Frühstück wegen der Aufregung… Jedenfalls wurde Isabella gegen Ende des Frühstücks schlagartig schlecht.

Man konnte zusehen, wie sie blass wurde, dunkle Augenringe bekam und schwer atmete, nur noch auf sich fixiert. Für unser Notprogramm bleiben dann nur Minuten, wenn überhaupt.

Wir haben es tatsächlich geschafft, dem Erbrechen und der Migräne von der Schippe zu springen. Nur der Knoten in meinem Bauch hat sich gehalten. Den ganzen Tag habe ich sie mit Argusaugen beobachtet, auf kleinste Zeichen geachtet. So ganz traue ich der Ruhe noch immer nicht.

Es war ein gutes Zeichen, als Isabella ihren Termin beim Friseur doch wahrnehmen wollte. Nach kurzer Diskussion durfte uns Papa mit dem Auto bis vor die Tür bringen, zurück sollte es aber mit der U-Bahn gehen.

Das Waschen und die Kopfmassage genoss sie sehr. Aber bereits nach dem Schneiden fragte Isabella, wann wir endlich wieder nach Hause gehen. Die Geräuschkulisse und das gerade stille Sitzen forderten sie sehr, auch wenn sie trotzdem auf den geflochtenen Zopf bestand.

Zu Hause – nach einer Pause mit Barbie-Film – powerte Isabella erneut: Sie schrieb eine Liste nach der anderen für ihre Betreuerinnen auf der NCL-Freizeit auf ihrer Punktschriftmaschine. Dabei freute sie sich, dass sie es vermutlich gar nicht so einfach würden lesen können und überlegte, ob sie ihnen nicht auch ein Braille-Alphabet mitgeben sollte.

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