Im Aufräumwahn

Das liebe Kind räumt auf. Dabei mistet Isabella rigoros aus – es gibt kein Verweilen, kein Zurückschauen, kein Bedauern. Diese Klarheit und Stärke sind einfach bewundernswert. Auf dem Bild ist nur ein Bruchteil dessen zu sehen, was sie aussortiert hat.

Mir fällt es nicht im Ansatz so leicht. Jeder Abschied ist wieder ein abgeschlossenes Kapitel. Isabella ist den aussortierten Dingen nicht entwachsen. Sie kann nur nichts mehr damit anfangen.  Ihr Spielzeug ist bereits sehr überschaubar geworden. Es tut mir so unwahrscheinlich weh. Ich brauche immer lange, um neue Abschiede zu akzeptieren und hinzunehmen. 

Isabella zeigt keine äußerliche Regung, aber so ganz unberührt ist sie nicht. Sie versteht viel mehr, als oft vermutet wird. Kognitiv versteht sie das meiste, dass ich sage, zieht immer wieder erstaunliche Rückschlüsse. Nur die Worte fehlen, um andere verstehen zu lassen, was sie meint. Dies zeigt sich in in ihrer Wut, die ich gut verstehen kann. Trotzdem muss man diese Wut auch immer wieder aushalten können.

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