Bis zum späten Vormittag gab es keine Verbesserung. Nach kurzen Verschnaufpausen fiel Isabella immer wieder in ihre schlechte Verfassung zurück.
Zur Mittagszeit wollte sie auf einmal mit mir in der Bücherecke der Station stöbern gehen. Ich war gar nicht überzeugt mit meiner wackeligen Maus, Rollator, Infusionsständer und Spucktüte unser Zimmer zu verlassen. Aber Isabella ließ es sich nicht ausreden. Sie schaffte den Weg super und nebenbei musste ich alles beschreiben und erklären, was sie hörte und wo wir herumkurvten bzw. gegenfuhren. Dadurch waren wir zufällig in der Nähe, als das Stationsobst aufgefüllt wurde, und staubten Bananen ab. Im Zimmer verdrückte Isabella sofort eine. Allerdings ging es ihr zunächst wieder schlechter. Nach ca. einer Stunde schaltete Isabella um. Sie sagte, sie hätte keine Kopfschmerzen mehr, fing an zu erzählen. Das Kirschkernkissen wurde aussortiert, dafür Drache Basti wieder in den Arm genommen. Als Papa kam, war die Freude riesig. Wir spielten sogar zu dritt eine Runde Lotti Karotti. Abendbrot gab es am Tisch, Isabella hat sämtliche Tabletten geschluckt.
Wir wären jedoch nicht wir, wenn es nicht noch einen Nachklang gäbe. Kurz vom Schlafengehen folgte der durch die fehlende Einnahme ihrer Antiepilektika befürchtete epileptische Anfall. Jetzt schläft Isabella.Ich hoffe, unser Kapitel bzgl. des Auslotens unserer Belastungsgrenzen ist damit zumindest für 2020 abgeschlossen und wir können morgen nach Hause gehen.