Die Angst vor dem Rückschritt

Die Angst vor dem Rückschritt

Alltag, Schule, Therapien
Jetzt hat sich die Zeit des Homeschoolings mal locker um mindestens 3 Wochen verlängert. Ein Ende ist nicht wirklich in Sicht. Wie sollen wir diese Zeit sinnvoll füllen? Die bisherigen Themen Frühling und Ostern haben wir ausreichend von allen Seiten beleuchtet. Isabella für etwas Neues zu begeistern ist momentan schwer, Leerlauf jedoch katastrophal. Mathematik und Deutsch fallen Isabella immer schwerer. Das Wissen um den Unterschied zwischen Zahlen und Buchstaben hat sie schon länger verloren. Ihr Zahlenverständnis hat sehr abgebaut. Dennoch versuche ich, dass zu halten, was noch da ist: Wir zählen beim Versteckspiel der Kuscheltiere bis 20, an guten Tagen bis 30. Beim Vergleichen von Zahlen im Bereich von 1-10 "Was ist mehr/weniger" ist Isabella sicher. Momentan tasten wir uns wieder an Vorgänger und Nachfolger heran. Rechnen ist unmöglich geworden.…
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Hausaufgaben

Hausaufgaben

Schule
Der Vorteil bei Isabellas Hausaufgaben ist, dass viele praktische dabei sind. Eine davon war es Kresse auszusäen. Weil der Brief aus der Schule erst nicht ankam und Isabella es nicht mehr erwarten konnte, musste ich mit ihr sogar zum Baumarkt fahren, um Kressesamen zu kaufen.  Nach über einer Woche trudelte der ersehnte Brief doch ein und noch am gleichen Tag wurde der gesamte Samen verarbeitet. Jeden Tag wird nun fleißig gesprüht und geprüft, ob und wie die Kresse wächst. Bisher hat sie es überlebt. Aber egal, ob oder ob nicht ist sich Isabella sicher: Essen wird sie die Kresse nicht und sucht schon mal bereitwillige Abnehmer.
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Lesen zwischen den Zeilen

Lesen zwischen den Zeilen

Schule
Nachdem es erst so schien, als ob sich Isabella in der neuen Klasse einleben würde, geht es nun massiv in die falsche Richtung. Ihre Abwehr, in die Schule zu gehen, zeigt sich jeden Morgen. Jeder kleine Ablauf wird verweigert, die Herausforderung pünktlich am Schulbus zu sein größer. Nach der Schule dominieren Wutanfälle, die sich in Ausmaß und Umfang immer weiter steigern. Isabella möchte nicht mehr in ihre jetzige Klasse gehen, sondern in ihre alte zurück. Sie möchte Lesen und Schreiben lernen. Sie möchte Hausaufgaben aufbekommen und fragt sich, wie sie sonst später durchs Leben kommen soll. Die Gründe aufzudecken, ist nicht einfach. Isabella spricht nicht gern über ihr unangenehme Dinge und sobald ihr die Worte fehlen, bricht sie ab. Ich vermute vor allem zwei Ursachen für die momentane Entwicklung: Zum…
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„Ich will eine Frau“

„Ich will eine Frau“

Schule
Stolz präsentierte uns Isabella bei der Ankunft aus der Schule ihre Hefeteigfrau. Mit Rosinen markiert waren die Haare, die Augen, der Mund und die Schuhe. "Die Kullernase haben wir vergessen". Es zeigten sich aber eindeutig die der Frau wichtigsten Dinge. 😂 Für den Mann hat der Teig wohl nicht mehr gereicht, weil Isabella zuviel Teig genascht hatte. Nicht so wild: Die Frau existiert inzwischen auch nicht mehr. 😋 Gebacken wurde in Anlehnung an das Buch "Bäckerei Engel" von Anne Steinwart. Dort erwachen die gebackenen Hefeteigmänner zum Leben und ihre ersten Worte sind "Ich will eine Frau".
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Alltagsallerlei

Alltagsallerlei

Alltag, Schule, Therapien
In der Schule gab es heute ein gemeinsames Waffelfrühstück inklusive kleiner Aufführung der Klasse. Isabella war mit vollem Herzblut dabei, es war so schön anzusehen und zu hören, wie sie die Lieder schmetterte. 😍 Danach sprang Isabella sogar über ihren Schatten und verteilte ihre Basteleien an das Team selbst. Ich hoffe, es wirkt als vertrauensbildende Maßnahme. 😬 Höhepunkt waren für sie aber doch die Waffeln, warme Waffeln mit Puderzucker und Zimt. Sogar der Teller wurde abgeleckt, damit ja nichts verloren ging. In unserer kurzen Ruhepause zu Hause gab es den Check der Adventskalender. Der neue Lippenstift wurde hochkonzentriert und ausgiebig getestet. Zur Kunsttherapie ging es heute bereits mit festem Plan: Isabella wollte ein Elsa-Bild zaubern. Geplant, getan. Diesmal ganz in weiß, mit wunderschönen großen und kleinen Schneeflocken, künstlichem Schnee und…
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St. Martin

St. Martin

Schule
Heute konnte Isabella endlich ihre Anna-Elsa-Olaf-Laterne ausführen. Überglücklich war sie, als ich mit der Laterne in der Schule ankam. Im Bus sollte die Laterne nicht mitfahren - aus Angst sie könnte kaputtgehen. Beim Singen an der Feuerschale schmetterte Isabella alle Lieder mit, freute sich über den Keks, den sie mit mir nach St. Martin teilte und lief stramm den Umzug mit Rollator und Laterne. Auch der restliche Schulnachmittag war vollgepackt und ich durfte dabei sein. Erst ging es zur Physiotherapeutin, bei der Isabella mir alle möglichen Übungen zeigte und sich dabei ganz schön abrackerte. Danach ging es nahtlos zum Tanzen über. Bei der Ansage am Anfang, dass sich jeder einen Partner suchen solle, sagte sie "Ich habe meinen Partner doch schon." und kicherte glücklich vor sich an. Wir ließen kein…
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An einem Strang ziehen

An einem Strang ziehen

Schule
Gestern fand das Elterngespräch mit Isabellas Lehrerteam statt. Ich bin begeistert, über den gezeigten Willen, Isabella eine schöne Zeit zu ermöglichen.Das zeigt sich auch im niedergeschriebenen Förderplan: Die wichtigsten Ziele sind Isabellas emotionale und soziale Entwicklung und der Erhalt ihrer motorischen Fähigkeiten.Zudem besteht der Wunsch, in Sarepta geschult zu werden, damit die Software weiterhin umfassend im Unterricht eingesetzt werden kann. 🎊🎉🎊Ich hoffe sehr, dass Isabella den Anschluss in ihrer Klasse findet.Aber auch ich habe von dem Gespräch profitiert und einige neue Spielideen für Isabella mitgenommen.
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Rien ne va plus, nichts geht mehr

Rien ne va plus, nichts geht mehr

Bauchgefühle, Schule
Heute hatte ich ein 2-stündiges Gespräch mit der zuständigen Mitarbeiterin zur Vergabe des sonderpädagogischen Förderbedarfs Geistige Entwicklung (GE). Isabella bekommt die Berechtigung in der GE-Klasse zu bleiben, nicht dass jemand Zweifel gehabt hätte. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich alles für sie rausgeholt habe, was möglich gewesen wäre. Da muss ich nochmal nacharbeiten. Das Gespräch fand in Isabellas Schule statt. Natürlich bin ich ihr auf dem Schulhof über den Weg gelaufen. Ich hatte jemanden die Tür aufgehalten und bitte gesagt. Isabella wirkte wie ein kleines Raubtier, dass Witterung aufgenommen hatte: Sie stockte, schaute in meine Richtung und versuchte zusammen zu bringen, was nicht passte. Dann warf sie sich an meinen Hals, der Rollator rollte allein davon. Ich konnte sie nur überzeugen mich erstmal gehen zu lassen, wenn ich…
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Deadline 7:00 Uhr

Deadline 7:00 Uhr

Schule
Seit gefühlten Ewigkeiten haben wir es endlich mal wieder vor der Ankunft des Schulbusses aus dem Haus geschafft. Der Morgen begann sogar ohne größere Eklats. Dabei nimmt Isabellas Abwehr gegen die Schule momentan stetig zu. Ihre ersten Worte heute waren „Ich will nicht in die Schule.“, in immerwährender Schleife wie ein Mantra. Leider kann oder will mir Isabella nicht sagen, was sie stört. Es kommt jede Menge Detektivarbeit auf mich zu: Ansprache aller Beteiligten unter Berücksichtigung der jeweiligen Befindlichkeiten. Denn ihre Abwehr zeigt sich bei jedem Schritt. Jeder Ablauf am Morgen ist gleich: Alexa bitten, dass Licht anzuschalten; Alexa evtl. nach Tagesplan und Wetter befragen; Toilettengang; Kleidung auswählen; Kleidung im Kuscheltierladen verkaufen und zeigen lassen, was Mama gekauft hat; mit Unterstützung von Mama anziehen; Tablette nehmen; Brotbüchsen und Teeflasche in…
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